1902

Postkarte mit der neu erbauten Gewerbeschule, 1902
Vorlage: M. Nicolai

Alsfeld bildet!Gewerbeschule wird erbaut

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde von den Alsfelder Gewerbetreibenden und Handwerkern das Fehlen einer Fortbildungsstätte für ihren betrieblichen Nachwuchs bemängelt. Sie gründeten einen lokalen Gewerbeverein, der, zusammen mit der Stadt Alsfeld, die Einrichtung einer Handwerker-Fortbildungsschule übernahm. 1862 begann der Unterricht zunächst als Sonntagszeichenschule mit zwei Lehrern. Später kam eine Abendschule für deutsche Stilübungen und Rechnen hinzu.

Der Unterricht der im Schnitt etwa 40 Schüler fand in der Alsfelder Stadtschule statt. 1891 baute der Gewerbeverein diese Handwerker-Fortbildungsschule zur „Erweiterten Handwerkerschule zu Alsfeld“ aus. Nun wurde täglich Unterricht erteilt, der sich besonders an Auszubildende der Bauhandwerke richtete. Zwei Klassen mit 12 Schülern wurden in Räumen des Hochzeitshauses unterrichtet. 1899 erfolgte die Umbenennung der seit 1897 dreiklassigen Schule in „Gewerbeschule Alsfeld“.

Die Schülerzahl war in den Jahren kontinuierlich gestiegen und das Hochzeitshaus wurde zu eng. So errichtete der Gewerbeverein mit Hilfe der Stadt Alsfeld und der örtlichen Sparkasse in der Jahnstraße 8 ein neues Schulgebäude, das 1902 bezogen werden konnte. An dieser Stelle verblieb die Schule, vergrößert durch einen Anbau im Jahre 1956, bis 1979.

Dann bezog sie, mittlerweile in „Staatliche Technikerschule Alsfeld, Fachschule für Hoch-, Tief und Stahlbetonbau“ umbenannt, einen Neubau auf dem Gelände Krebsbach 6. Hier befindet sich die „Staatliche Technikakademie Alsfeld“ noch heute. CCRS