1898

Muschelschale mit Putto für eine Festtafel, 19. Jahrhundert

Alsfeld erinnert sich!Eröffnung des ersten Museums im Weinhaus

Nach dem Verkauf des Herbergsschildes der Zunftherberge „Zum wilden Mann“ in fremde Hände nach auswärts, sahen sich einige wegen des sich häufenden Ausverkaufs von Kulturgütern besorgte Alsfelder Bürger veranlasst, am 7. September 1897 im Alsfelder Kreisblatt eine Anzeige aufzugeben „für die Erhaltung und Sammlung der städtischen Alterthümer und eines zum obigen Zwecke zu bildenden Vereins“. Dieser Verein wurde am 9. September gegründet, gab sich den Namen „Geschichts- und Alterthumsverein der Stadt Alsfeld“ und begann sofort mit seiner Arbeit, „alle die altertümlichen Schätze unserer Stadt zu sammeln und zu erhalten und weiteren Kreisen zu erschließen“.

Darüber hinaus wurde Presse- und Informationsarbeit betrieben und man wandte sich auch an den Stadtvorstand mit der Bitte „…ihm ein passendes Lokal zur Aufstellung der Altertümer in einem städtischen Gebäude anzuweisen.“ Bereits am 28. Oktober beschloss der Stadtvorstand, „dem Geschichts- und Alterthumsverein den oberen Saal des Weinhauses anzubieten…“. Nur ein Jahr später, am 23. Oktober 1898, wurde dort das Museum eröffnet.

Im Jahre 1902 gab der Verein die ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen heraus, sichtete, ordnete und verzeichnete in den Jahren 1905-1909 sämtliche Archivbestände und übergab diese im folgenden Jahr der Stadt. Das Museum blieb bis 1913 im Weinhaus, danach zog es um in das Hochzeitshaus. MNic