1857

Tuchschere, um 1875

Alsfeld verwoben!Gründung der Weberei Grünewald

Wenn von der industriellen Entwicklung Alsfelds die Rede ist, muss das Textil- und Bekleidungsgewerbe an erster Stelle genannt werden.

Einer seiner Pioniere war Carl. Fr. Grünewald, 1833 in Arolsen geboren und in jungen Jahren in Alsfeld zugewandert. Zusammen mit seinem späteren Schwager Heinrich Bücking gründete er 1857 eine Firma „für Herstellung und Vertrieb von Leinenwaren“.

Die Fabrikation erfolgte zunächst noch auf den damals üblichen Handwebstühlen. Doch schon bald entwickelte sich die Umstellung auf den mechanischen Webereibetrieb. Als einer der ersten führte Grünewald um 1900 den elektrischen Einzelantrieb der Webstühle ein. Produziert wurden anfangs Rohleinen, Packtuche, Halbjuteleinen und Säcke. Der Kundenkreis erstreckte sich schließlich über ganz Deutschland.

Der Zweite Weltkrieg bedeutete einen herben Einschnitt in der Unternehmensentwicklung. Von amerikanischen Bomben getroffen, lag die Weberei Grünewald im Frühjahr 1945 in Trümmern. Doch nach Wiederaufbau unter schwierigen Randbedingungen konnte 1957 das 100jährige Firmenjubiläum gefeiert werden. Anpassungen an veränderte Marktbedingungen blieben nicht aus.

Der Name Grünewald ist aber bis heute in Alsfeld nicht untergegangen. NH