1765

Feuerspritzenwagen der Stadt Alsfeld von 1765

Alsfeld löscht!Die erste Feuerspritze wird in Betrieb genommen.

Brandschutz war in einer überwiegend aus hölzernen Bauten bestehenden Stadt wie Alsfeld lebensnotwendig. 1350 wurde vermutlich nach einem Großbrand der Liederbach umgeleitet und durch die Stadt geführt. Nun konnte das Löschwasser mit ledernen Löscheimern schneller an die Brandstelle gebracht werden. Lange Feuerhaken waren ein weiteres wichtiges Werkzeug, mit deren Hilfe Wände eingerissen wurden, um das weitere Ausbreiten eines Brandes zu stoppen.

1764 bestellte Amtmann Hallwachs beim „Feuer Spritzen Macher“ Johann Philipp Bach aus Solms-Hungen gleich zwei Spritzenwagen zur Brandbekämpfung. Der zur Zahlung aufgeforderte Stadtrat lehnte wie alle 16 Zünfte die Übernahme der Kosten ab. Doch der Amtmann erzwang die Bezahlung durch den Einsatz von Landhusaren. Er erließ außerdem 1765 eine Feuerschutzordnung mit 25 Paragraphen, in der auch die Bedienung der Spritze geregelt wurde.

Die 42 jüngsten Bürger mussten als Drücker die Pumpe betreiben. Nach den Löscharbeiten stand ihnen eine „Ergötzlichkeit mit Brot, Eiern und Branntwein“ zu.

Die beiden Feuerspritzen waren im Hochzeitshaus untergebracht, Feuerleitern und -haken hingen im Rathaus, die Ledereimer im Weinhaus.

Nach dem Bau der Wasserleitungen 1896 waren überall in der Stadt Hydranten verfügbar. Die Feuerspritze von 1765 konnte daher ins Museum. CCRH