1688

Neurathhaus, Foto um 1890

Alsfelds hölzerne Pracht!Baubeginn des Neurathhauses

Im Jahre 1688 rückten Bauarbeiter an, um im Auftrag des Stadtbaumeisters, Landeshauptmanns und „Amtsschultheißen in Stadt und Amt Alsfeld“, Constantin, genannt „Stam“, Neurath, ein neues Haus zu bauen.

Durch Dienste im französischen Militär zu Ehren und durch Pferdehandel mit Frankreich zu großem Reichtum gelangt, kaufte Neurath in der Ritterstraße ein Grundstück, auf dem sich ein Bürgerhaus sowie die Wohnstätte der adligen Familie derer von Lehrbach befunden hatten.

1687 ließ er zunächst eine prächtige Scheune erbauen, ehe er im Jahr darauf den Bau eines prachtvollen und aufwendigen Patrizierhauses mit reichem Schmuckfachwerk beginnen ließ. Das Gebäude besteht aus zwei autonomen Hälften, die von einer Toreinfahrt geteilt werden.

Die Hölzer der Fachwerkkonstruktion haben repräsentative geschnitzte Schmuckelemente, z. B. gedrehte Säulen mit geflügelten Engelsköpfen oder auch Weinranken. Besonders auffallend sind die Gefachtäfelungen mit rautenförmigen Aussparungen unterhalb der Fenster und die Gefachmalereien an der Traufseite mit Darstellungen aus der Schöpfungsgeschichte.

Ein besonderes Schmuckstück ist die kunstvoll gestaltete bauzeitliche Renaissance-Haustür. MNic