1525

Sense und Dreschflegel, um 1900

Alsfeld bleibt treu!Der Landtag versammelt sich in Alsfeld

Vor 490 Jahren stand Alsfeld für einige Tage im Mittelpunkt des Geschehens des sogenannten „Bauernkrieges“, denn Landgraf Philipp „der Großmütige“ hatte „im Jahr 1525 zu Zeiten des Bauren-Auffstandes einen Land-Tag alhier gehalten“ (J. J. Winkelmann).

Auf diesem versicherte er sich zunächst der Treue „seiner“ Stadt Alsfeld, ehe er mit seinem Heer nach Thüringen gegen die aufständischen „Bauernhorden“ zog und diese in der Schlacht von Frankenhausen am 15. Mai vernichtend schlug.

„Niedermetzeln“ wäre die angemessenere Bezeichnung, denn von 8.000 Aufständischen starben etwa 6.000 auf dem Schlachtfeld; 600 wurden gefangen genommen, davon die Hälfte einen Tag später vor dem Rathaus oder auf dem Stadtanger hingerichtet.

Der Anführer der Bauern, Thomas Müntzer, wurde an den verbündeten Grafen Ernst von Malsfeld übergeben, der ihn zunächst verhören, dann foltern und am 27. Mai hinrichten ließ.

Alsfelds Bürger standen vor 490 Jahren – trotz auch hier stattgefundener Unruhen („Uffruhr“, „Versamelung“, „Aufrurens“) – mehrheitlich zu ihrem Landesfürsten. Dieser erfüllte ihnen zum Dank dafür einen Wunsch: Ihr Pfarrer Tilemann Schnabel, der 1515 bei seinem Freund Luther promoviert und 1523 Alsfeld fluchtartig verlassen hatte, durfte 1526 wieder Pfarrer in Alsfeld sein und wurde darüber hinaus zum Superintendenten der Diözese Alsfeld und der Grafschaft Ziegenhain ernannt. MNic