um 1390

Löwenskulptur vom Landgrafenschloss, um 1390

Alsfeld erschlossen!Bau des Landgrafenschlosses abgeschlossen

Bauen kostet Geld und darüber werden Rechnungen geschrieben. Aus solchen Rechnungen des späten 14. Jahrhunderts geht hervor, dass das Schloss des Landgrafen Hermann II. in Alsfeld fertig gestellt worden war.

1376 erhob Hermann II., auch „der Gelehrte“ genannt, Steuern auf Lebensmittel, Stoffe und Metallwaren in seinem Herrschaftsgebiet, was besonders seitens der Bürger der Städte auf heftige Gegenwehr stieß. Auch Adlige und besonders der Mainzer Erzbischof unterstützten diese Kritik an dem Landgrafen in der Hoffnung, so ihren Einfluss zu vergrößern.

Der Bau der Alsfelder Residenz muss vor diesem Hintergrund gesehen werden. Wenn der Landesherr in der Stadt residiert, bedeutet dies direkte Kontrolle über seine Stadt.

1395 wurde in der neuen Residenz der „Alsfelder Landfrieden“ beschlossen, mit dem viele Streitpunkte beigelegt wurden. Nach dem Tod Hermanns II. 1413 wurde die Residenz zur Rentei mit Zehntscheune. Dort mussten die vom Landesherrn geforderten Abgaben oft in Form von Naturalien abgegeben werden.

Der Bau wurde ab 1812 als Landgericht genutzt und schließlich 1847 abgebrochen. Geblieben ist nur ein steinerner Löwe, der vermutlich am Portal angebracht war. CCRH