1687

Sculpture of Justice from the entrance portal

Alsfeld's stone splendor!Construction of the Minnigerode House

Johann Ludwig von Minnigerode, Oberforstmeister im Dienste des Landgrafen, kaufte 1687 ein Anwesen, das ehemals im Besitz der altadligen Alsfelder Familien Schaufuß, von Gilsa und von Rotzmaul war, ließ es abreißen und einen bedeutenden steinernen Bau errichten, das erste private Steinhaus der Stadt.

In zwei Jahren entstand in der Ritterstraße ein stattliches Barockhaus mit einer Länge von 20 Metern und einer Seitenlänge von sogar 28 Metern an der Forsthofgasse. Das L-förmige repräsentative Gebäude wurde nach seiner Lage und seinem Bauherrn im Volksmund „Forsthof“ genannt.

Es beeindruckt mit einem Sandstein–Eingangsportal, das ein wenig schräg gestellt ist, um den Blick zum Marktplatz zu ermöglichen. Über der linken Säule steht die Justitia, über der rechten die Frömmigkeit, dazwischen auf dem Erker unter den beiden Fenstern das Allianzwappen der beiden Familien, der Angelhaken der von Minnnigerode und die Leiter der von Oeyenhausen.

Im Spitzgiebel steht der Familienwahlspruch („ich werde gedrückt, aber nicht unterdrückt“). Der Erker ist, typisch für seinen barocken Baustil, an den Konsolen, Brüstungen und Fenstergewänden mit reicher Ornamentik sowie plakativen Puttenköpfen verziert. Dieses Stadtpalais des Oberforstmeisters ist mit dem benachbarten Neurathhaus das bedeutendste private Wohngebäude der Stadt und seit 1977 Sitz des Museums. MNic