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Alsfeld jubelt?800 Jahre Stadt Alsfeld?

Die Geschichtswissenschaft datiert das Alter einer Stadt, eines Dorfes eindeutig, es gilt das Datum des frühsten, gesicherten schriftlichen Nachweises. Im Falle Alsfelds ist das das Jahr 1069, in dem „adelesfelt“ in der sogenannten „Fuldaer Kaiserurkunde“ erstmals erwähnt wird. Allerdings bezeugt diese Urkunde lediglich die Existenz eines Ortes mit dem Namen Alsfeld zu dieser Zeit, sie sagt aber nichts darüber aus, wie lange es diese Siedlung schon gab und ob dieses „adelesfelt“ eine Burg, ein Dorf oder eine Stadt war.

Als „Geburtsurkunde“ für die Stadt Alsfeld gilt eine Urkunde vom 13. März 1222, worin ein Wezzilo von Nidda und seine Ehefrau Sophia ihr Gut zu Hergeren dem Kloster Arnsburg schenken. In dieser Schenkungsurkunde wurden unter den Zeugen erstmals drei „scabini“, Schöffen, aus Alsfeld erwähnt. Bürger und vor allem Schöffen waren mit dem Bürgerrecht versehene Männer, die sich aus den alteingesessenen, hochangesehenen Patrizierfamilien rekrutierten und die verwaltungsmäßige Führungsschicht der Stadt repräsentierten; sie waren also keine Dorf-, sondern Stadtbewohner.

Wichtige Indizien, wie thüringische Stadtgründungen in Oberhessen ab dem Jahre 1138, Marktrecht, Mauerrecht und Münzprägerecht (ab dem Jahr 1170) sprechen für ältere Stadtrechte, schriftliche Belege dafür gibt es jedoch nicht. MNic