1890

Stuhl der Stuhlfabrik Alsfeld – Türpe, 1961

Alsfeld sitzt!Anfang der Alsfelder Stuhlfabrik

Der Waldreichtum des Vogelsberges und die verfügbaren Arbeitskräfte waren für Joseph Hirsch, Direktor der Hammonia Möbelfabrik – Hamburg, vermutlich der Anreiz, 1890 unterhalb des Liedenteiches ein Grundstück zur Errichtung eines Dampfsägewerkes zu erwerben.

Schon 1892 wurden Frauen und Mädchen für die Stuhlflechterei gesucht, doch bereits 1893 musste überraschend Konkurs angemeldet werden. Nur ein Jahr später gründeten dann 10 Kapitalgeber, überwiegend Alsfelder Bürger und Kaufleute, die Alsfelder Möbelfabrik GmbH.

Ein 45 Meter hoher Schornstein unterstrich fortan den Aufschwung des Unternehmens. Mit Stühlen aus „gebogenem Holz“ erstreckte sich der Kundenkreis bald über ganz Deutschland.

1934 kam es zum Zusammenschluss des Alsfelder Unternehmens mit der seit 1867 in Dresden bestehenden Firma A. Türpe jr., die ebenfalls Möbel aus gebogenem Holz herstellte.

Nach dem Weltkrieg begannen sehr erfolgreiche Jahre. „Alsfelder Stühle“ waren begehrt. Allein rund 80.000 Stück wurden in einem Jahr an die Bundeswehr verkauft. Seit 1955 lautete der Firmenname Stuhlfabriken Alsfeld-Türpe GmbH. Ende der 1970er Jahre begannen für das Unternehmen schwerere Zeiten, denen schließlich 1988 der Konkurs folgte. NH