Alsfeld ackert!Die „Äckerbauschule“ wird gegründet

Landwirtschaft – das war über viele Jahrhunderte ein traditionelles, von praktischer Erfahrung geprägtes Gewerbe, bis erstmals im Oktober 1865 auf der Generalversammlung des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins Alsfeld die Frage diskutiert wurde, eine landwirtschaftliche Schule zu gründen. Neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse sollten auch für die Landwirte nutzbar gemacht werden.

Finanzielle Überlegungen verhinderten zunächst die schnelle Umsetzung der Idee. Sieben weitere Jahre waren vergangen, als am 4. November 1872 die „Äckerbauschule“ feierlich eröffnet werden konnte. 23 Schüler begannen den Unterricht in den oberen Räumen des früheren Hartmann’schen Hauses, heute der „Kartoffelsack“ im ehemaligen Hotel Ratseck hinter dem Rathaus.

Schon kurze Zeit danach erfolgte für die nächsten 40 Jahre der Umzug in das städtische Hochzeitshaus. Ab 1912 diente dann die alte Realschule im Schnepfenhain als Unterrichtsgebäude. Mit dem 1952 an der oberen Marburger Straße errichteten Neubau beginnt die moderne Epoche der Landwirtschaftsschule.

Nach vielen zwischenzeitlichen Namensänderungen – eine Zeit lang hieß sie „landwirtschaftliche Winterschule“ – lautet die heutige Bezeichnung „Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum“. NH