1715

Hut für einen Postillon der Deutschen Reichspost, um 1890

In Alsfeld geht die Post ab!Alsfeld wird Poststation der Postkutsche von Frankfurt nach Eisenach

Als die Übermittlung schriftlicher Unterlagen über größere Entfernungen noch durch reitende Boten oder Postkutschen erfolgte, waren funktionierende Zwischenstationen von großer Bedeutung. Die Auftraggeber – in der Regel die Obrigkeit – erwarteten neben Pünktlichkeit vor allem Zuverlässigkeit.

Von Landgraf Philipp ist bekannt, dass er 1541 anlässlich seiner Teilnahme am Religionsgespräch in Regensburg eine „Stafettenpost“ zu seiner Kasseler Residenz einrichtete.

Auch die Information zwischen der Landesregierung und den Städten beruhte im 16. Jahrhundert auf dem Botenwesen. Die erste Fernverbindung mit der Postkutsche organisierte die Familie von Taxis auf der Strecke Wien-Brüssel.

Im 17. Jahrhundert kommt es überall in Hessen zu Streckenausweitungen. Schon 1690 erhält auch Alsfeld eine Station auf der Route Frankfurt-Leipzig. Mit dem Vertrag von 1715 zwischen dem hessischen Landgrafen Ernst Ludwig und Sachsen-Weimar wird dann ein „Hessisch-Sächsischer Sammtwagenkurs“ vereinbart, der auf dem Weg von Frankfurt nach Eisenach über Alsfeld führt und hier eine Poststation vorsieht. Posthalter war Hans Jakob Ramspeck.

Ab 1770 ging diese Funktion auf die Familie Knierim über. Das Postgebäude befand sich bis 1885 in der Obergasse 14. NH