1646

Unbekannter Maler: die Beschießung von Alsfeld (Ausschnitt)
Die Inschrift lautet: „Daß Schiflein war sehr hart betrengt Doch ist es Gott Lob onversenkt“

Alsfeld verwüstet!Alsfeld wird beschossen, erobert und geplündert

Im 30-jährigen Krieg und insbesondere im sogenannten „Hessenkrieg“ erlebte die Stadt Alsfeld die schlimmsten Stunden ihrer Geschichte: Vom 30. September bis zum 5. Oktober 1646 wurde die Stadt belagert und beschossen und musste schließlich, nachdem keine Munition mehr vorhanden und der Feind durch Breschen in der Stadtmauer in die Stadt eingedrungen war, kapitulieren.

Den kriegerischen Auseinandersetzungen fielen 76 Wohnhäuser und 54 Scheunen zum Opfer, die alle verbrannten, darüber hinaus wurden 150 Wohnhäuser und 26 Scheunen eingerissen. Dies bedeutet, dass bei insgesamt 306 (eine andere Quelle nennt sogar 400) zerstörten Gebäuden etwa die Hälfte des gesamten Bestandes vernichtet worden war!

Bei der letzten Einwohnerzählung im Jahre 1574 lebten knapp 3.000 Einwohner in Alsfeld, 1648 nach dem Krieg nur noch 1.120. Von diesen Verlusten sollte sich die einstmals bedeutende mittelalterliche Stadt an dem Handelsweg durch die „Kurzen Hessen“ nie wieder richtig erholen.

Sie verlor den Anschluss und wurde zu einem unbedeutenden Ackerbürgerstädtchen, das erst nach über 150 Jahren in etwa die frühere Einwohnerzahl wieder erreichte; im Jahr 1803 betrug diese erstmals wieder über 3000. MNic