1604

Wappenschild von Hessen-Darmstadt, 1724

Alsfeld verschenkt?Alsfeld fällt an Hessen-Darmstadt

Landgraf Philipp hatte zu Lebzeiten die Unteilbarkeit des Landes verteidigt und in Testamenten festgeschrieben, nach seinem Tod wurde die Landgrafschaft dennoch aufgeteilt.

Der älteste Sohn, Wilhelm, erhielt das Niederfürstentum Hessen mit Kassel; der zweitälteste Sohn, Ludwig, das „Oberfürstentum“ Hessen-Marburg, also Oberhessen; der dritte Sohn Philipp die Festung Rheinfels und das Gebiet der Grafschaft Katzenelnbogen; der vierte Sohn, Georg, die obere Grafschaft Katzenelnbogen, mit den Schlössern, Städten und Ämtern von Darmstadt, Rüsselsheim und Auerbach, das spätere Hessen-Darmstadt.

Die Frage der Konfessionszugehörigkeit entwickelte sich zum Streitpunkt, in Marburg hielt der kinderlose Landgraf Ludwig IV. an Luthers Lehre fest. Nach seinem Tod 1604 begannen die Auseinandersetzungen um Oberhessen, die mit der Entscheidung des Schiedsgerichts, den nördlichen Teil um Marburg zu Hessen-Kassel, den südöstlichen mit Alsfeld, Grünberg und Gießen zu Hessen-Darmstadt zu geben, die Spaltung Oberhessens bewirkt.

Die Auseinandersetzungen zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel um das Marburger Erbe zogen sich als „Hessischer Bruderkrieg“ über den 30-jährigen Krieg hinweg.

Erst durch den Westfälischen Frieden kam 1648 ein neuer Vertrag zustande, in dessen Folge etwa ein Viertel von Oberhessen, die sogenannte „Marburger Portion“ mit der Universitätsstadt, an Hessen-Kassel und die restlichen Dreiviertel von Oberhessen (mit Alsfeld) bei Hessen-Darmstadt verblieben. MNic