1526

Tilemann Schnabel predigt in der Walpurgiskirche, Holzstich

Alsfeld protestiert!Einführung der Reformation in Alsfeld

Im Oktober 1526 leitete Landgraf Philipp auf der von ihm nach Homberg an der Efze einberufenen Synode im Konsens mit den Landständen und den Vertretern der Geistlichkeit die Einführung der Reformation in Hessen ein. Der Übertritt zum lutherischen Glauben und die daraus resultierende Auflösung der Klöster verschafften dem Landgrafen erhebliche finanzielle Mittel, die er zur Gründung der ersten protestantischen Universität in Marburg sowie zur Errichtung neuer Hospitäler, Schulen und wohltätiger Stiftungen verwandte.

Der Landgraf selbst war 1524 zum lutherischen Glauben übergetreten, nur ein Jahr, nachdem er noch im Sommer 1523 Tileman Schnabel, Alsfelds von Luther promovierten Pfarrer, zu sich auf Schloss Romrod bestellt und ihn so scharf getadelt hatte, dass Schnabel noch am selben Abend aus Furcht fluchtartig Alsfeld verließ. Grund hierfür war, dass Schnabels Alsfelder Predigten im Geiste seines Freundes und Doktorvaters Luther die große Mehrheit der Kirchgänger von der Walpurgiskirche weg, hin zum Augustinerkloster, gezogen hatten.

Diese Tatsache war die Grundlage für Luthers späteren berühmt gewordenen Ausspruch (zitiert nach: Merian/Zeiller: „Topographia Hassiae“), dass Alsfeld „die erste Statt/ so die Religion nach der Reformation angenommen“ habe. MNic