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Ausstellung in BerlinRoads not taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können

Weste des letzten Präsidenten der Frankfurter Nationalversammlung Theodor Reh als Leihgabe zur Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin, durch den Geschichts- und Museumsverein Alsfeld e.V.

Die Revolution 1848/49 hat eine lange Vorgeschichte und wirkt nach bis in die Gegenwart. An der historischen Großwetterlage des 19. Jahrhunderts lässt sich ein grundlegender Wandel im Verhältnis zwischen Bürgern und Staat ausmachen, der auch an Alsfeld nicht vorbeiging. Ziele waren vor allem die Emanzipation der Gesellschaft gegenüber dem Staat sowie die Verwirklichung des Nationalgedankens.[1]

Ausgehend von weiteren zentralen Schlüsselmomenten der deutschen Geschichte präsentiert das Deutsche Historische Museum in Berlin mit der Ausstellung einen Rückblick auf einschneidende historische Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Tatsächlich erfolgten Wendungen werden dabei mögliche Verläufe gegenübergestellt, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht eingetreten sind. Anhand von 14 markanten Einschnitten der deutschen Geschichte werden die Wahrscheinlichkeiten von ausgebliebener Geschichte gezeigt – verhindert von Zufällen, abgewendet durch Fehlzündungen oder dem Gewicht persönlicher Unzulänglichkeiten.

Die Ausstellung beginnt im Jahr 1989 mit der Friedlichen Revolution in der DDR und endet im Jahr 1848, als in Deutschland erstmals der demokratische Aufbruch versucht wurde.

In umgekehrter Reihenfolge greift sie Themen wie Ostpolitik, Mauerbau, Kalter Krieg, die Machtübernahme der Nationalsozialisten oder Revolution und Demokratisierung an entscheidenden Kipppunkten auf und erläutert, dass es keineswegs hätte so kommen müssen, wie es schließlich kam. Auf diese Art und Weise erscheinen Wegmarken wie die Stalinnoten von 1952, der Koreakrieg in Verbindung mit der Berliner Luftbrücke 1948/49, die missglückte Sprengung der Brücke bei Remagen 1945, das Attentat auf Adolf Hitler 1944, der Sturz von Reichskanzler Brüning 1932, die Revolution 1918, der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 oder der Deutsche Krieg 1866 in einem neuen Licht.Diese für ein historisches Museum ungewohnte Perspektive soll es ermöglichen, den Blick für bekannte Fakten und für die grundsätzliche Offenheit von Geschichte als Ergebnis von Konstellationen und Entscheidungen, von Handlungen und Unterlassungen zu schärfen.[2]

Für die Dauer der Ausstellung im Deutschen Historischen Museums in Kooperation mit der Alfred Landecker Foundation, hat der GMV die Weste von Theodor Reh, dem letzten Präsidenten der Frankfurter Nationalversammlung, vor 1848, aus seinem Museumsbestand als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung in Berlin ist vom 09.12.2022 bis zum 24.11.2024 im Deutschen Historischen Museum zu sehen.

Die Mitglieder des GMV waren von der Ausstellung begeistert und hoffen dass auch in Alsfeld bald wieder die wertvollen Exponate im Stadtmuseum ausgestellt werden können.

[1] Begleitheft GMV Ausstellung 800 Jahre Alsfeld jubelt, Dr. S. Reif, Seite 47
[2] Quelle Deutsches Historisches Museum Berlin