1664

Taufbecken aus der Klosterkirche, datiert 1707

Ein Lauterbacher spendet!Einweihung der restaurierten Klosterkirche als Dreifaltigkeitskirche

Die Anordnung des hessischen Landgrafen Philipp von 1527, im Zuge der Reformation alle Klöster aufheben zu lassen, traf auch das Augustiner-Eremiten-Kloster am Roßmarkt.

Während sich im Klosterbereich neue Aktivitäten entwickelten, geriet die stattliche Klosterkirche mit ihrem um 1400 errichteten Chor und der zweischiffigen Halle von 1436 völlig in den Hintergrund. Sie blieb ungenutzt.

Neben der Stadtkirche Sankt Walpurgis bestand offenbar kein Bedarf. Dass 1582 sogar ein Glockengießer die Kirche als Werkstatt nutzte, kennzeichnet ihre damalige Wertschätzung. Die größten Schäden entstanden aber in der Endphase des 30-jährigen Krieges am 5. Oktober 1646. Doch schon kurz danach beschloss die Stadt, die unbrauchbar gewordene Kirche wieder aufzubauen.

Mit einer beispiellosen Spenden-Werbeaktion und durch die großzügige Stiftung des Lauterbacher Bürgers Stam Volkmar gelang die Finanzierung zur Wiederherstellung, „das bedeutendste Ereignis in Alsfeld in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts“ (S. von Galéra).

An der Einweihungsfeier am 19. Juni 1664 (2. Sonntag nach Trinitatis) nahmen über tausend Gäste und Besucher teil. Als evangelische Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit übernahm die ehemalige Hospitalkirche ab jetzt die Funktion als zweite Alsfelder Pfarrkirche.

Das Taufbecken ist eine Arbeit des Alsfelder Schreinermeisters Johannes Schleunig. NH